Obst und Gemüse, das Hunde nicht fressen dürfen – Was wirklich giftig ist
Gemüse und Obst gelten als gesund – für uns Menschen. Doch was viele nicht wissen: Was für uns ein gesunder Snack ist, kann für Hunde gefährlich oder sogar tödlich sein. In diesem Beitrag erfährst du, welches Obst und Gemüse du deinem Hund keinesfalls geben solltest, warum das so ist, ob es einen Unterschied macht, ob die Lebensmittel gekocht, roh oder püriert sind – und welche Alternativen sicher sind.
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Warum dürfen Hunde nicht alles fressen, was wir essen?
Hunde haben ein anderes Verdauungssystem als Menschen. Ihre Leber verarbeitet bestimmte Stoffe langsamer oder gar nicht. Manche Pflanzeninhaltsstoffe, die für uns harmlos sind, können bei Hunden zu schweren Vergiftungen führen. Die Symptome reichen von Durchfall und Erbrechen bis zu Organversagen oder Tod. Deshalb ist es wichtig zu wissen, was der Hund nicht fressen darf – auch in kleinen Mengen.
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Giftige Obst- und Gemüsesorten für Hunde
1. Zwiebeln, Knoblauch, Lauch & Schnittlauch
- Warum gefährlich? Diese Gemüse enthalten Schwefelverbindungen (Thiosulfate), die die roten Blutkörperchen der Hunde angreifen und zur hämolytischen Anämie führen können.
- Gekocht oder roh? Egal – roh, gekocht, getrocknet oder in Pulverform: sie sind immer giftig.
- Symptome: Apathie, Erbrechen, Atemnot, dunkler Urin.
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2. Weintrauben und Rosinen
- Warum gefährlich? Schon kleine Mengen können bei manchen Hunden zu einem akuten Nierenversagen führen. Der genaue toxische Wirkstoff ist noch nicht identifiziert.
- Gekocht oder getrocknet? Auch gekocht (z. B. in Kuchen) oder als Rosinen sehr gefährlich.
- Symptome: Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Lethargie, vermehrter oder verminderter Urinabsatz.
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3. Steinobst wie Kirschen, Aprikosen, Pflaumen
- Warum gefährlich? Die Kerne enthalten Blausäure (Cyanid), was bei Zerbeißen giftig wirken kann. Auch das Fruchtfleisch kann in großen Mengen Durchfall verursachen.
- Tipp: Falls dein Hund mal ein Stück Fruchtfleisch frisst – ohne Kern – ist es meist unbedenklich.
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4. Avocado
- Warum gefährlich? Enthält Persin, das bei manchen Hunden zu Herzmuskelschäden oder Atemnot führen kann. Besonders gefährlich ist der Kern, der zudem eine Erstickungsgefahr darstellt.
- Nicht füttern – weder roh noch verarbeitet.
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5. Tomaten (unreif oder mit Grünanteil)
- Warum gefährlich? Enthalten Solanin, ein Glykoalkaloid, das für Hunde giftig ist.
- Tipp: Reife, rote Tomaten in kleinen Mengen sind oft unproblematisch – aber nur ohne Strunk und nicht grünlich.
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6. Rohe Kartoffeln
- Warum gefährlich? Auch Kartoffeln enthalten Solanin – roh oder grün besonders hoch konzentriert.
- Dürfen Hunde gekochte Kartoffeln fressen? Ja, wenn sie geschält, gar gekocht und abgekühlt sind – in Maßen. Keine grünen Stellen!
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7. Macadamia-Nüsse
- Warum gefährlich? Bereits kleine Mengen führen zu Muskelzittern, Lähmungen und Erbrechen. Die genaue Ursache ist unklar.
- Auch gekocht oder gebacken bleibt die Toxizität bestehen.
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8. Rhabarber
- Warum gefährlich? Enthält Oxalsäure, die die Nieren angreifen und die Kalziumaufnahme hemmen kann.
- Roh besonders giftig, gekocht leicht abgeschwächt – trotzdem besser komplett vermeiden.
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9. Aubergine
- Warum gefährlich? Wie Tomaten enthält die Aubergine Solanin, das für Hunde giftig ist.
- Roh ist sie besonders gefährlich, gekocht in kleinen Mengen theoretisch unbedenklicher – aber nicht empfehlenswert.
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10. Rohe Bohnen
- Warum gefährlich? Enthalten das Lektin Phasin, das zu starken Magen-Darm-Beschwerden führen kann.
- Nur gut durchgekocht (mindestens 15 Minuten) genießbar – roh unbedingt meiden.
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11. Grüne Paprika
- Warum gefährlich? Enthält wie Tomaten geringe Mengen Solanin, besonders in unreifen Früchten.
- In kleinen Mengen gekocht meist unbedenklich, aber besser reife, rote Paprika verwenden.
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Obst und Gemüse, das erlaubt ist
Nicht alles ist verboten – viele Obst- und Gemüsesorten sind sogar gesund für Hunde, wenn sie richtig zubereitet werden. Hier ein paar wenige Beispiele:
Erlaubtes Gemüse:
- Karotten: roh oder gekocht, auch püriert – gut für Zähne und Verdauung.
- Kürbis: gekocht, gut gegen Durchfall oder Verstopfung.
- Brokkoli: gekocht und in kleinen Mengen – kann Blähungen verursachen.
- Zucchini: mild, gut verträglich, auch roh möglich.
- Gurke: kalorienarm, erfrischend.
Erlaubtes Obst:
- Apfel: ohne Kerne, reich an Vitaminen.
- Banane: energiereich, gut für den Magen.
- Heidelbeeren: Antioxidantien, roh oder gefroren erlaubt.
- Wassermelone: ohne Kerne, erfrischend im Sommer.
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Roh, gekocht oder püriert – macht das einen Unterschied?
Ja – bei vielen Lebensmitteln ist die Zubereitung entscheidend:
- Kochen zerstört oft schädliche Stoffe (z. B. Phasin in Bohnen oder Solanin in Kartoffeln).
- Pürieren erleichtert die Verdauung – besonders bei rohem Gemüse.
- Aber: Giftige Stoffe wie Thiosulfate oder Cyanide bleiben auch beim Kochen gefährlich.
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Fazit: Besser informiert als bereut
Nicht jedes Obst und Gemüse ist gut für deinen Hund – im Gegenteil: Einige Sorten können schwere gesundheitliche Folgen haben. Informiere dich immer, bevor du deinem Hund etwas Neues gibst. Als Faustregel gilt: Im Zweifel lieber weglassen.
Wenn du dir unsicher bist, sprich mit deinem Tierarzt oder Tierheilpraktiker. Es gibt viele gesunde Alternativen, die dein Hund sicher genießen kann.