Hot Spot beim Hund – Ursachen, Naturheilkunde und die Rolle von Stoffwechsel & Darm
Was ist ein Hot Spot beim Hund?
Ein Hot Spot, auch bekannt als akute nässende Dermatitis, ist eine plötzlich auftretende, stark entzündete, nässende und oft sehr schmerzhafte Hautstelle beim Hund. Die betroffene Hautpartie ist meist gerötet, eitrig, feucht und wird intensiv vom Hund beleckt oder gekratzt. Hot Spots entwickeln sich oft innerhalb weniger Stunden und können sich schnell ausbreiten, wenn sie unbehandelt bleiben.
Ursachen eines Hot Spots
Ein Hot Spot ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom – die Haut reagiert auf eine Reizung oder eine zugrunde liegende Störung. Mögliche Auslöser sind:
- Allergien (z. B. gegen Futter, Gräser, Pollen, Milben)
- Parasitenbefall (Flöhe, Zecken, Milben)
- Feuchtigkeit und Hitze (z. B. unter dichtem Fell, nach dem Schwimmen)
- Verfilztes Fell, das die Haut „erstickt“
- Verhaltensbedingtes Kratzen oder Lecken (z. B. durch Stress oder Langeweile)
- Schwaches Immunsystem
- Störungen im Stoffwechsel oder Darm
Insbesondere die letzten Punkte – Stoffwechsel und Darm – spielen eine zentrale Rolle, auch wenn sie oft übersehen werden.
Was hat der Hot Spot mit dem Stoffwechsel und dem Darm zu tun?
Ein gesunder Hund beginnt von innen heraus. Die Haut ist ein sogenanntes Ausscheidungsorgan. Wenn Stoffwechselprozesse gestört sind oder der Darm nicht richtig funktioniert, kann der Körper Schadstoffe, Entzündungsstoffe oder Allergene nicht mehr optimal ausscheiden – und „weicht“ auf die Haut aus. Diese reagiert dann mit Entzündung, Juckreiz und Infektionen – also dem Hot Spot.
Ein gestörter Darm (z. B. durch falsche Ernährung, Antibiotika, Stress, Parasiten) kann zu einer Dysbiose führen – einem Ungleichgewicht der Darmflora. In Folge gerät das Immunsystem (70-80 % sitzt im Darm!) aus dem Gleichgewicht. Allergische Reaktionen, chronische Entzündungen und Hautprobleme können die Folge sein.
Naturheilkundliche Behandlung von Hot Spots
Die Naturheilkunde betrachtet den Hund ganzheitlich – sie behandelt nicht nur die Haut, sondern sucht nach den tieferliegenden Ursachen.
1. Akute Behandlung des Hot Spots (äußerlich)
- Fell um die betroffene Stelle scheren, damit Luft an die Wunde kommt
- Reinigen mit Ringelblumentee, Kamillentee (entzündungshemmend) oder kolloidalem Silber
- Auflagen aus Heilerde oder grünem Ton – sie trocknen die Wunde, ziehen Bakterien heraus
- Aloe Vera Gel (rein, ohne Zusatzstoffe) – beruhigt und kühlt
- Propolis Tinktur – wirkt antibakteriell und wundheilend
- Schwarzer Tee Umschläge – adstringierend, entzündungshemmend
- Homöopathie (nach individueller Mittelwahl), z. B. Apis, Belladonna, Hepar sulfuris
Wichtig: Nicht mit scharfen Desinfektionsmitteln oder Alkohol behandeln, da diese die Haut zusätzlich reizen.
2. Innere Unterstützung
- Darmaufbau: Einsatz von Probiotika, fermentierter Kräuter oder spezieller Darmkräuter (z. B. Anis, Fenchel, Kümmel, Kamille, Löwenzahn)
- Entgiftung des Stoffwechsels mit z.B. Mariendistel (Leber), Brennnessel (Niere), Löwenzahn (Leber & Galle)
- Omega-3-Fettsäuren (z. B. Lachsöl, Algenöl) – entzündungshemmend, gut für Haut & Fell
- Heilpilze wie Reishi oder Hericium zur Immunmodulation und Darmregeneration
- Futterumstellung auf artgerechte, getreidefreie Ernährung (ggf. BARF oder hochwertige Nassnahrung)
3. Stressreduktion
Stress schwächt das Immunsystem und fördert chronische Entzündungen. Unterstützend wirken:
- Bachblüten
- Entspannungsrituale
- Aromatherapie (z. B. Lavendel, Kamille – nur sanft, nie direkt auf die Haut!)
Fazit: Hot Spot als Zeichen innerer Disbalance
Ein Hot Spot ist mehr als nur eine oberflächliche Hautentzündung – er ist ein Warnsignal des Körpers, dass etwas im Inneren nicht stimmt. Die Naturheilkunde setzt genau hier an: Sie behandelt nicht nur Symptome, sondern sucht die Wurzel der Erkrankung – oft im Darm oder im gestörten Stoffwechsel.
Langfristig gesunde Haut entsteht nicht durch Salben, sondern durch eine ganzheitliche Betrachtung: artgerechte Ernährung, gesunder Darm, guter Stoffwechsel und ein entspanntes Leben.