Ausschlussdiät beim Hund – So klappt’s mit System und Geduld
Als Tierheilpraktikerin und Ernährungsberaterin sehe ich häufig Hunde mit chronischem Juckreiz, Verdauungsproblemen oder immer wiederkehrenden Ohrenentzündungen. Nicht selten steckt eine Futtermittelunverträglichkeit oder -allergie dahinter. In solchen Fällen ist eine Ausschlussdiät das Mittel der Wahl – aber nur, wenn sie korrekt durchgeführt wird.
In diesem Beitrag erkläre ich, wie eine Ausschlussdiät bei Ihrem Hund richtig angewendet wird, worauf geachtet werden muss und warum Geduld und Konsequenz der Schlüssel zum Erfolg sind.
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Was ist eine Ausschlussdiät?
Eine Ausschlussdiät (auch Eliminationsdiät genannt) verfolgt das Ziel, herauszufinden, auf welche Bestandteile im Futter der Hund möglicherweise allergisch oder empfindlich reagiert. Dazu wird der Hund über mehrere Wochen ausschließlich mit einer neuen, bisher nicht gefütterten Protein- und Kohlenhydratquelle ernährt. Zeigen sich während dieser Zeit Verbesserungen, können potenzielle Allergene später schrittweise wieder eingeführt werden.
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Wann ist eine Ausschlussdiät sinnvoll?
Typische Anzeichen, bei denen eine Ausschlussdiät angezeigt sein kann:
- Chronischer Juckreiz ohne Parasitenbefall
- Wiederkehrende Ohrenentzündungen
- Durchfall, Blähungen, häufiges Erbrechen
- Hautausschläge, Rötungen, Hot Spots
- Veränderungen im Fell (stumpfes, struppiges Fell, Haarausfall)
Wichtig: Vor Beginn sollte eine tierärztliche Untersuchung erfolgen, um andere Ursachen auszuschließen (z. B. Parasiten, hormonelle Störungen, Umweltallergien).
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So geht’s – Schritt für Schritt zur erfolgreichen Ausschlussdiät
1. Auswahl der Futterbestandteile
- Proteinquelle: Wählen Sie ein Fleisch, das Ihr Hund noch nie bekommen hat. Beispiele: Kaninchen, Känguru, Strauß oder Ziege.
- Kohlenhydratquelle (optional): Süßkartoffel, Pastinake oder Amaranth – ebenfalls neu für den Hund.
- Verwenden Sie ein Reinfuttermittel oder selbstgekochtes Futter – ohne Zusätze, Kräuter oder Leckerlis.
- Achtung bei Fertigfutter: Nur Monoprotein-Produkte mit klarer Deklaration verwenden!
2. Dauer der Diät
- Mindestens 8 bis 12 Wochen – auch wenn die Symptome schneller verschwinden.
- Während dieser Zeit: Nichts anderes füttern! Keine Kauartikel, Leckerlis oder Ergänzungen (außer nach Rücksprache).
3. Beobachtung und Dokumentation
- Führen Sie ein Tagebuch: Notieren Sie tägliches Verhalten, Hautzustand, Kotkonsistenz, Juckreiz etc.
- Achten Sie auf erste Verbesserungen: Haut braucht ca. 4–6 Wochen zur Regeneration.
4. Provokationstest (Wiedereinführung)
- Nach der Diätphase: Schrittweise einzelne Zutaten wieder zuführen (z. B. Rind, Geflügel, Weizen).
- Immer eine Zutat für 7–10 Tage.
- Tritt erneut eine Reaktion auf, ist der Übeltäter identifiziert.
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Häufige Fehler und wie man sie vermeidet
❌ Zwischendurch andere Leckerlis geben
✅ Bleiben Sie streng – jede fremde Zutat kann das Ergebnis verfälschen.
❌ Zu früh abbrechen
✅ Geben Sie dem Körper Ihres Hundes Zeit – mindestens 8 Wochen durchhalten!
❌ Unklare Deklarationen bei Fertigfutter
✅ Achten Sie auf transparente Zusammensetzungen oder kochen Sie selbst.
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Fazit: Ausschlussdiät = Detektivarbeit mit Plan
Eine gut durchgeführte Ausschlussdiät kann Ihrem Hund zu einem völlig neuen Lebensgefühl verhelfen. Juckreiz, Verdauungsprobleme und Hautirritationen können sich deutlich verbessern oder ganz verschwinden – ganz ohne Medikamente. Wichtig ist jedoch, die Diät konsequent und strukturiert durchzuführen.
Wenn Sie unsicher sind, welche Futterkombination für Ihren Hund geeignet ist, oder wenn Sie Unterstützung bei der Durchführung brauchen, stehe ich Ihnen als Tierheilpraktikerin und zertifizierte Ernährungsberaterin gerne zur Seite!
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📩 Kontaktieren Sie mich gerne – gemeinsam finden wir die beste Lösung für Ihren Vierbeiner!